Niemals vergessen!

Ein Projekt von Schüler:innen für Schüler:innen zur Namenspatronin des IDG

Warum heißt unsere Schule Inge-Deutschkron-Gymnasium? Wir – aktuell Schüler:innen der 9. Klasse – waren aktiv an der Umbenennung unserer Schule mitbeteiligt und haben in diesem Prozess sehr viel über Inge-Deutschkron erfahren.

Damals waren wir in der 7. Klasse und haben uns fast ein Schuljahr lang immer wieder mit Inge, der Zeit des Nationalsozialismus und der Namensänderung im Unterricht, in Exkursionen und Workshops beschäftigt. Schließlich hat die gesamte Schule für die Umbenennung unserer Schule gestimmt und seit dem Schuljahr 2024/25 tragen wir den Namen Inge-Deutschkron-Gymnasium.

Wie kam es zu dem Projekt?

Wir möchten, dass auch in Zukunft alle neuen Schüler:innen des IDG die Frage „Warum heißt unsere Schule Inge-Deutschkron-Gymnasium?“ beantworten können. Wir möchten, dass alle wissen, wer Inge war, in welcher Zeit sie gelebt hat und was ihr im Leben wichtig war. Um dies zu erreichen, wollten wir ein Projekt einführen, das nicht einmalig sein sollte, sondern mindestens einmal im Jahr zu Beginn des Schuljahres mit den neuen Schüler:innen durchgeführt werden kann.

Schwerpunkt unseres Projektes ist die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus in enger Verbindung mit der Biografie von Inge Deutschkron:

  • Veränderung des jüdischen Lebens in Berlin ab Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Berlin am Beispiel der Biografie von Inge Deutschkron; zum Beispiel der erzwungene Schulwechsel und die Folgen
  • Verfolgung der jüdischen und Unterstützung durch die nichtjüdische Bevölkerung in Berlin; die Rolle der Blindenwerkstatt Otto Weidt
  • Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges; das Engagement und die Botschaft von Inge Deutschkron gegen das Vergessen

Die Vorbereitung des Projekts

Seit Januar 2025 hatten wir uns regelmäßig getroffen, um an unserem Projekt zu arbeiten. Zunächst haben wir einen Zeitplan erstellt und gemeinsam überlegt, wie wir den neuen Schüler:innen das Thema spannend vermitteln können. Auf keinen Fall wollten wir die neuen Schüler:innen langweilen oder überfordern, deshalb haben wir uns bei den Unterrichtsstunden schließlich für interaktive Phasen, kurze Präsentationen und Spiele entschieden. Da wir bisher noch nicht selbst unterrichtet hatten, haben uns Frau Schäffer und Herr Strauss bei der Planung der Unterrichtsstunden unterstützt. Für den Exkursionstag haben wir uns eine Route durch die Innenstadt von Berlin überlegt, mit Orten, die eng mit dem jüdischen Leben und der jüdischen Geschichte in Berlin verbunden sind.

Die Durchführung des Projekts

Vor der Durchführung des Projekts haben wir uns und unser Vorhaben erst einmal den Eltern der neuen Schüler:innen auf einem Elternabend im Juli 2025 vorgestellt.

In der ersten Schulwoche haben wir das Projekt durchgeführt:

Am Donnerstag haben wir in allen fünf 7. Klassen je zwei Unterrichtsstunden gehalten. Nach Vorstellung der Projektleiter:innen und der Inhalte sollten die Schüler:innen zunächst in Gruppen Begriffe zu den Themen Jüdisches Leben in Berlin, Nationalsozialismus, Rassismus, Verfolgung usw. finden. Die Begriffe wurden dann in der Klasse verglichen und die Gruppe mit den meisten Begriffen erhielt einen Preis. Im Anschluss haben wir mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation die Biografie von Inge-Deutschkron vorgestellt und sind dabei auch auf Personen eingegangen, die in Inges Leben besonders wichtig waren. In einer sich anschließenden Stillarbeitsphase haben alle einen Textauszug aus Inges autobiografischem Roman „Ich trug den gelben Stern“ gelesen und Fragen dazu beantwortet. Für die Schnellen hatten wir noch Suchsel und Kreuzworträtsel parat. Zum Abschluss haben wir alle gemeinsam Kahoot gespielt. Auch hier ging es natürlich um unserer Thema: Niemals vergessen – ein Projekt zur Namenspatronin des IDG. Die drei besten Spieler:innen wurden mit Preisen belohnt. Mit Informationen zum zweiten Projekttag und einer Feedbackrunde haben wir unseren Unterricht beendet.

Am Freitag zwischen 09:00 und 13:00 Uhr waren alle 7. Klassen auf einer vorgegebenen Route in Berlin unterwegs. Wir erwarteten die Gruppen an folgenden Orten, um die Bedeutung dieser Stätten für Inge Deutschkron herauszustellen: Holocaust-Mahnmal, Bebelplatz, Neue Synagoge, Blindenwerkstatt Otto Weidt. Das hat sehr gut geklappt, da die Klassen einzeln und mit einem Abstand von ca. 20 Minuten an den Orten ankamen. Wir konnten unsere Informationen vorstellen und auch noch die eine oder andere Frage beantworten.

Uns hat dieses Projekt mit den Neuen am IDG sehr gut gefallen. Unsere Bedenken, dass die Klassen uns vielleicht nicht zuhören oder wir auf Fragen nicht antworten können, waren schnell verflogen, denn die Schüler:innen waren sehr aufmerksam und interessiert. Die Atmosphäre im Unterricht und auf der Exkursion war sehr freundlich, respektvoll und produktiv. Gern würden wir auch im kommenden Jahr die neuen 7. Klassen mit unserem Projekt begrüßen.

Die Rückmeldungen der Schüler:innen der 7. Klassen waren durchweg positiv und hoben vor allem die abwechslungsreichen Aufgaben, eine lockere und lustige Atmosphäre, die informative Präsentation und das Abschlussquiz hervor. Es war interessant und spannend, etwas über das Leben von Inge Deutschkron zu erfahren.

Dorian, Emma, Finn, Joshua, Mathis, Mikalina, Rupert, Samuel (Klasse 9d)